Montag, 6. Juli 2009

Die Welt als Erscheinung, als Vorstellung...

Die Welt ist Objektivation des Willens, eine Erscheinungsform des Willens - eine Vorstellung. Ungefähr so erklärt Arthur Schopenhauer die Welt. Sowieso unterliegt alles dem Willen, dem Ding an sich. Ein menschlicher Körper ist übrigens auch nur die Objektivation des Willens. Ob der Mensch als Mensch eine Erscheinungsform des Willens ist, weiß ich gerade nicht, denn soweit bin ich noch nicht. Aber da ALLES Wille ist bzw. alles dem Willen zugrunde liegt, müsste auch der Mensch als Mensch...Achja, hier lese ich es doch: "Dem Menschen, als höchster Form des sich in der Erscheinungswelt objektivierenden Willens, sei die Möglichkeit gegeben, den Willen und das Leiden aufzuheben und so in einen Zustand des Nichtseins zu gelangen."

Das reicht eigentlich auch schon. Es dürfte klar geworden sein, dass Schopenhauers Welt- und Willensicht ziemlich konfus ist. Ich würde sogar soweit gehen, sie überflüssig zu nennen, denn liest man sein Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung, fängt man an, sich unfrei und letztlich mies zu fühlen - und das ist ein Zustand, den ich nicht gerne annehme. In dem Zusammenhang drängt sich mir persönlich sowieso wieder einmal die Frage auf, wofür Philosophie gut ist, außer für das Offensichtliche: Verwirrung zu stiften. Aber diese Frage lässt sich schließlich an jede (Geistes)Wissenschaft stellen.

Jedenfalls muss ich mich momentan mit Schopenhauer beschäftigen und es reizt mich. Es regt mich sogar auf, denn seine Schriften sind nicht nur schwer verständlich, er war zudem ein oller Frauenverachter [Seine Abhandlung Ueber die Weiber sollte verboten werden, ganz ehrlich!], was öfters durchscheint. Wird beispielsweise der wahre Mensch thematisiert, ist ausschließlich der Mann gemeint. Logisch, oder? Sowas bringt mich auch fernab von Arthur S. zum Platzen. Nunja. Ich muss dadurch, es führt kein Weg dran vorbei, auch wenn mein Wille ein anderer ist. Ach Moment, mein Wille? Den erkenne ich ja nicht, ich bin ja nur sein Spielball...
Ich zitiere nun einen alten Schlager von Dorthe mit dem Titel Ein ganz schlauer war Herr Schopenhauer:

Ein ganz schlauer

war Herr Schopenhauer,
aber auf die Dauer
war er viel zu hoch für mich.
Was er dachte
und mit Köpfchen machte,
ist, was man mit viel Verdruss
in der Schule lernen muss.
[...]
Was nützen alle Philosophen,
wenn man sie nicht begreift,
und auf die Schule pfeifft.
Man lernt ja doch nur was man will.
Beim Abitur gab's Katastrophen,
mein armer Kopf war leer,
ich wusste gar nichts mehr,
das alles war für mich zu viel.
Ein ganz schlauer war Herr Schopenhauer